Ingo Vogl „G’sundheit“ - Kabarett in der Bachschmiede

Im komplett ausverkauften Walser Kulturzentrum 'die Bachschmiede' hat am 12.3. eine Benefizveranstaltung des KC Salzburg-Rupertus mit dem bekannten Salzburger Kabarettisten Ingo Vogl und seinem Programm „G’sundheit“ stattgefunden.

Durch das Entgegenkommen und die Unterstützung des Geschäftsführers Mag. Bernhard Robotka und der Gemeinde Wals-Siezenheim beträgt der Reinerlös dieses Abends 4000 Euro.

Präsident Manfred Rothschädl und der Vorstand überreichten den gesamten Reinerlös Ingo Vogl für das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Salzburg. Ingo Vogl gründete 2007 dieses ehrenamtlich arbeitende Kriseninterventionsteam und ist seitdem dessen organisatorischer Leiter und Ausbilder.

Bei Ingo Vogl läuft nichts nach Drehbuch. Seit 1999 Jahren spielt er sein Programm „G'sundheit“: Ursprünglich war es ein Aufklärungsstück für 14- bis 15-jährige Schüler, in dem er versucht den Jugendlichen auf lustige Art und Weise zu erklären, worauf sie sich bei „Rauchen, Saufen, Fressen, Sex und Drogen“ einlassen. 2002  wurde das Programm für Erwachsene adaptiert, denn auch hier herrschen noch große Lücken im Wissen um die Folgen dieser Freizeitaktivitäten.

„Rauchen, Saufen, Fressen, Sex und Drogen. Ich nenne es das kleine Wochenendpaket“, sagt er zu Beginn und nimmt dabei – als Edith Klinger - gleich unsere Faschingskrapfenaktion auf’s Korn.

Ingo Vogl weiß, wovon er spricht. In über 20 Jahren Rettungsdienst hat er oft genug gesehen, was mit Menschen passiert, die beim Saufen, Rauchen, Fressen ... fahrlässig waren. Darum erwartet einen bei ihm auch kein modernes Kabarettstück, sondern er plaudert aus dem Leben. Der diplomierte Sozialarbeiter („Die beste Grundausbildung für Kabarettisten“) hat jede Geschichte, die er auf die Bühne bringt, selbst erlebt – oder zumindest aus erster Hand: der Bürgermeister, den Sex ins Grab brachte (er wurde im Puff des Nachbarortes gefunden), oder das 3-jährige Kind das in einer Therme ertrunken ist.

Solche Geschichten lassen es ruhig werden im Saal. Dass man, wenn einer umkippt, die Rettung holen soll, ist nicht die einzige Message, die er einem mit auf den Weg gibt: Auch das Thema psychische Erkrankungen spricht er offen an: „Bei einem Herzinfarkt wissen alle im Büro, was zu tun ist. Einer ruft die Rettung, ein anderer ruft die Frau an und sagt: Du brauchst nimmer weiter kochen, dein Mann kommt heut nimmer. Bei psychischen Erkrankungen wird schon auch geredet, aber nie mit dem Betroffenen.“ Seine Message: Wir sollen hinschauen und es ansprechen: So wie Leute mit Herzinfarkt oder Krebs brauchen auch psychisch Kranke viel Kraft und Zuwendung für die Genesung.

All das bringt Ingo Vogl nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern erzählt es locker seinem Publikum. Zwischendurch spielt er auch ein Blutgefäß oder den jungen Ingo, der beim Posen vor dem Spiegel erkennt, dass man ihn wohl „wegen seiner inneren Werte lieben wird“. Zum Schluß kommt dann auch noch Marcel Reich-Ranicki  – unverkennbar – zu Wort.

Ingo Vogl als Marcel Reich-Ranicki
Ingo Vogl mit dem Vorstand bei der Scheckübergabe

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